Tierbefreiung 114

Kinder lieben Tiere. Das klingt erstmal platt und es ist auch nur ein Gefühl, das ich habe. Ausgelöst durch viele private Beobachtungen der Interaktion zwischen Kindern und anderen Tieren. Und auch manche tierliche Individuen behandeln Kinder anders als erwachsene Menschen. Gibt es eine besondere Verbindung zwischen ihnen? Und wenn ja, wie viel schrecklicher ist es dann, dass sie von Anfang an lernen, dass Tiere angeblich zum essen da sind? Beziehungsweise nicht mal wissen, was sie da teilweise so gerne essen? Mit dem Titelthema möchten wir uns mit diesen und weiteren Fragen befassen.

Editorial

Liebe Lesende,

das Jahr hat gerade erst begonnen und schon überschlagen sich wieder die Ereignisse, prall gefüllt mit Ungerechtigkeit, Gewalt und Präsenz der Macht des Geldes. Vier Jahre trainieren Sportler*innen darauf hin, dass sie an den Olympischen Spielen teilnehmen können. Ja, das sind persönliche Träume, Nationalstolz und eventuell die Verwirklichung, für Höchstleistungen eine Medaille zu gewinnen. Und die Sponsor*innen wollen ihr Logo in den Medien sehen. Jedes Rädchen dreht sich um Geld.

Alles ist politisch, jede Entscheidung, die wir täglich treffen, hat Einfluss. Ein Statement wäre es, diese Spiele in einem totalitären machtbesessenen Staat durch Nichtteilnahme zu boykottieren, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wo die Worte Freiheit und Meinung mit Schlagstöcken niedergedroschen werden! Winterspiele, wo es keinen Schnee gibt. Bergkuppen wurden einfach weggesprengt. Riesige Sportanlagen in Naturschutzgebiete gerammt, ganze Dörfer eingestampft. Die Spitzen von IOC und FIFA sind gleichermaßen korrupt und geldgeil, es lebe der Sport…

Die Globalisierung zeigt ihr dreckiges Gesicht mit der Abhängigkeit nicht nur von China, auch von Russlands Gaslieferungen. Ich hoffe sehr, dass nicht die Macht, sondern die Vernunft siegt. Die Coronapandemie begleitet uns nun schon seit zwei Jahren. Es ist anstrengend und oft deprimierend. Aktionen und Demos für die Schwächsten ohne Stimme stark runtergefahren, nur langsam kommt der Aktivismus wieder auf die Straße.
Es gibt aber auch kleine Hoffnungsschimmer, in Mexiko wird der Stierkampf verboten. Und in Italien gibt es ein weiteres Pelzfarmverbot und in der Schweiz wird das Importverbot von Pelzprodukten im Gesetz verankert.
Wir möchten Euch mit unserem Titelthema die Problematik aufzeigen, wie Kinder von klein auf durch soziale Strukturen, Werbung und Druck aus dem engsten Umfeld, auf Tierausbeutung konditioniert werden, obwohl sie „Tiere lieben…“.

Eines möchte ich Euch noch mit auf den Weg geben: Geht weiter raus auf die Straße, kämpft für die Befreiung aller! Ob friedlich oder militant – wichtig ist der Widerstand!
Ich wünsche Euch allen einen guten und kraftvollen Frühling, hoffentlich auch bald wieder ohne Masken als Schutz gegen ein winziges Virus, was uns das Fürchten lernen wollte. Wir freuen uns, wenn Ihr uns weiterempfehlt oder vielleicht auch durch eigene Artikel unterstützt.

Anna Huber

Titelbild: Hartmut Kiewert

 

Aus dem Inhalt:

  • „Weil ich Tiere mag“ Interview mit veganen Kindern
  • „Tim liebt Tiere“ Ein veganes Kinderbuch mit pädagogischem Hintergrund
  • „Bärchenwurst“ … „kindgerechte“ Anleitung zur Ausbeutung
  • Wie die Ausbeutung der Tiere auch den Kindern schadet
  • Clara und ihre schwarz-weiß gefleckte Freundin Frida
  • Tierschutzbildung* – bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist!
  •  Gezielte Manipulation Bildungsarbeit im Zoo
  • Antispeziesistische Erlebnispädagogik – Interview mit Chris Moser
  • Videos mit Tierleid auf Tierrechtsaktionen – und Kinder als Passant*innen
  • Kinder haben Gefühle – Tiere auch Über das sensible Gespür von Schüler*innen zum falschen Umgang mit nichtmenschlichen Lebewesen
  •  Kinder und Tierbefreiung – Vielleicht sollten viel mehr Erwachsene auf Kinder hören

Aus dem Titelthema:

  • Rückblick: Der erste Leipziger Tierrechtskongress
  • Massenhaft Ungehorsam gegen Tönnies, Vion, Wiesenhof & Co. 2022
  • Gemeinsam lauschen: Der Podcast gegen die Tierindustrie
  •  Von revolutionär-realpolitischen Ansätzen zur Gegenmacht: Rückblick auf die zweite Hälfte der Veranstaltungsreihe „Revolutionäre Realpolitik für die Befreiung der Tiere“
  • Befreiung hört nicht beim Menschen auf! Ein Aufruf an unsere Genoss*innen und Interview mit Didem Aydurmus
  • Pferdeblutfarmen in Island
  • Zoos planen die Tötung von Gorillas
  • Good bye ‚die tierbefreier e.V.‘ – Willkommen ‚die tierbefreier*innen e.V.‘